Urbane Trainingsanlage für Häuserkampf und Rettungseinsätze eröffnet

  • Erstellt von Martin Pfleger

Das Cicero-Zitat „Si vis pacem para bellum“ (Willst du den Frieden, rüste für den Krieg“) kann man ohne Bedenken dem Ausbau der urbanen Trainingsanlage (UTA) „Steinbach Vorstadt Ost“ am Truppenübungsplatz Allentsteig voranstellen. 

 

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner skizzierte Sinn und Zweck der Anlage in ihrer Eröffnungsrede: „Mit der neuen urbanen Trainingsanlage setzen wir einen entscheidenden Schritt zur Verbesserung der Einsatzvorbereitung unserer Soldatinnen und Soldaten. Sie bietet die Möglichkeit, unter kontrollierten Bedingungen realistische Szenarien zu trainieren und so praktische Erfahrungen sowie die Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Mit dieser Investition stärken wir nicht nur die militärische Einsatzfähigkeit, sondern auch die Zusammenarbeit mit anderen Rettungs- und Einsatzorganisationen. Die Trainingsanlage ermöglicht es, die Ausbildung und das taktische Training noch effektiver und präziser zu gestalten, um auf künftige Einsätze optimal vorbereitet zu sein.“ 

Investition von 1,6 Millionen Euro
Beim Bau der UTA wurden Materialien wie Totholz und Schotter vom Truppenübungsplatz Allentsteig verwendet, die die relativ günstigen Kosten von 1,6 Millionen Euro genauso ermöglichten wie der Einsatz von Bediensteten des Truppenübungsplatzes und der Melker Pioniere. 
Im Zeitraum von 2019 bis 2024 entstanden 31 Gebäude mit einer Bruttogrundfläche von über 5.800 Quadratmetern. Die neu errichteten Außenanlagen umfassen beleuchtete Straßen, Park- und Spielplätze, Sitzgelegenheiten sowie einen Friedhof. Zudem wurde ein umweltfreundliches Retentionsbecken für Regenwasser gebaut. 
Der Truppenübungsplatz Allentsteig ist mit 157 Quadratkilometern der größte in Österreich. Er wird für die Truppen- und Schießausbildung sowie für die allgemeine Einsatzvorbereitung genutzt, einschließlich für das Scharfschießen mit allen verfügbaren Waffensystemen des Bundesheeres. Die urbane Trainingsanlage ermöglicht unter anderem Übungen bei Dunkelheit, das Vorgehen in Stiegenhäusern und Räumen, Dekontaminierungsübungen sowie Training in einem begehbaren Kanal. 
„Gutes Training erhöht die Überlebenschance eines jeden Soldaten. Die beste Lebensversicherung ist, die entscheidende Zehntelsekunde vorne zu sein“, so TÜPl-Kommandant Herbert Gaugusch in seiner Rede. "Und das gelingt nur, wenn man bestens trainiert ist. Diese Möglichkeit haben wir nun."
Die nächste Anlage, die „Vorstadt West“ mit über 60 Gebäuden, ist bereits in Planung. 

Erfreut zeigte sich auch der Kameradschaftsbund, der seit jeher die besten Ausbildungsmöglichkeiten und die bestmögliche Ausrüstung für das Bundesheer und seine Soldaten fordert: NÖKB-Präsident Josef Pfleger gratulierte nicht nur Bundesministerin Klaudia Tanner, sondern auch dem Kommandanten des Schießbetriebs am TÜPl Allentsteig Oberst Julius Schlapschy, TÜPL-Kommandant Oberst Herbert Gaugusch und Militärkommandant NÖ Brigadier Georg Härtinger zur neuen Trainingsanlage.

 

 

web_pus1186.jpg  Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei ihrer Eröffnungsrede
web-_pus1475.jpg  Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und TÜPl-Kommandant Oberst Herbert Gaugusch (2. v. re.) mit Soldaten vor einer Luftbildaufnahme der Anlage.
web_pus1314.jpg  Bei der offiziellen Eröffnung: Generalmajor Anton Wessely, TÜPl-Kommandant Oberst Herbert Gaugusch, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, NR Martina Diesner Wais, Heeresimmobiliendirektor Johannes Sailer und Niederösterreichs Militärkommandant Brigadier Georg Härtinger, dem der TÜPL untersteht.
web-pfleger-273A3437.jpg  Präsident Josef Pfleger gratulierte nicht nur Bundesministerin Klaudia Tanner, sondern auch dem Kommandanten des Schießbetriebs am TÜPl Allentsteig Oberst Julius Schlapschy, TÜPl-Kommandant Oberst Herbert Gaugusch und Militärkommandant NÖ Brigadier Georg Härtinger (v. li.) zur neuen Trainingsanlage.
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